26.04.2008 | FEUERWEHR

Nachdem in den Wintermonaten bereits die Grundlagen zur Technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen durchgesprochen wurden und man einiges über den theoretischen Ablauf eines Einsatzes, moderne Sicherheitssysteme eines PKWs sowie deren Gefahren und Schwierigkeiten im Rettungseinsatz und auch über die wichtige Ordnung des Raumes bei einem solchen Einsatz kennen gelernt hatte, war es endlich mal wieder an der Zeit, die Kenntnisse in die Praxis umzusetzen. Hierzu konnten wir wieder auf den Schrottplatz der Firma Sauerwein in Groß-Zimmern, die uns drei ausrangierte PKW zur Verfügung stellte. Da an der Übung sehr viele Kameradinnen und Kameraden teilnahmen, die das erste mal die Gelegenheit hatten, an einem Fahrzeug zu üben, wurde im ersten Übungsteil das schulmäßige Vorgehen bei einem PKW, der noch auf allen vier Reifen steht, durchgenommen. Neben dem richtigen Unterbauen und dem Entfernen der Scheiben wurden verschiedene Möglichkeiten zur Dach- und Türentfernung geübt. Wichtig hierbei war, dass jeder der jungen Feuerwehrleute die notwendigen Handgriffe selbst durchführen konnte. Damit auch die erfahrenen Kameraden gefordert wurden, war die Annahme der zweiten Übung eine notwendige Crashrettung aus einem seitlich liegenden PKW. Hier war auch ein RTW des DRK OV Groß-Umstadt mit eingebunden, dessen Besatzung als erste an der Einsatzstelle ankam und nicht an den bewusstlosen Fahrer herankam. Die kurz darauf eintreffende Feuerwehr musste schnellstmöglich einen Zugang schaffen sowie das Fahrzeug stabilisieren. Da der Rettungsdienst trotz schneller Zugangsöffnung durch die Frontscheibe den Patienten nicht entsprechend versorgen konnte, musste sofort ein Teil des Daches entfernt werden, um die Person so schnell wie möglich aus dem Fahrzeug zu retten. Hierbei konnten natürlich auch die jungen Kameraden etwas lernen, denn im Anschluss an die Übung wurde die Vorgehensweise von Feuerwehr und DRK besprochen und erklärt. Den Abschluss bildete eine Einsatzübung, bei der zwei Verletzte zu versorgen waren. Ein PKW war gegen einen Betonpfeiler gefahren. Der leichtverletzte Beifahrer konnte vom ersten RTW befreit werden, während sich Kräfte des zweiten RTW um den im Beinbereich eingeklemmten und schwer verletzten Fahrer kümmerten. Zeitgleich zur medizinischen Versorgung wurde die technische Rettung vorbereitet und das Fahrzeug stabilisiert. In Absprache mit dem DRK wurde abschnittweise das Dach entfernt, die Türen herausgespreizt und letztendlich per Rettungszylinder der Vorbau des Fahrzeuges gestreckt, um die Füße des Verletzten befreien zu können. Die Rettung aus dem PKW selbst erfolgte mittels eines KED-Systems, welches zur Stabilisierung der Wirbelsäule dient.

Für die Kameraden der Einsatzabteilung der Feuerwehr Semd sowie den Mitgliedern der Bereitschaft des DRK OV Groß-Umstadt war dies wieder eine sehr lehrreiche Übung, bei der neben dem Fachwissen der eigenen Organisation auch viele Kenntnisse über die Arbeit anderer Beteiligten gewonnen werden konnte. Sehr gut konnte auch die Zusammenarbeit und Kommunikation an der Einsatzstelle geübt werden.

Den Ausklang der Veranstaltung führte man im Feuerwehrhaus Semd durch, wo man nach einer kurzen Abschlussbesprechung noch einen Imbiss zu sich nahm.