Am späten Samstagnachmittag kam es zu einem Kellerbrand in der Semder Grafenstraße. Eine schwarze Rauchsäule ließ bereits auf der Anfahrt Schlimmeres vermuten.
Glücklicherweise konnten die Hausbewohner der insgesamt drei Parteien das Haus vor Eintreffen der Feuerwehr selbstständig verlassen, der Keller stand jedoch bereits in Vollbrand. Aufgrund der hohen Hitze war ein Vordringen zunächst unmöglich, sodass man einen Außenangriff einleitete und eine Riegelstellung im Treppenraum aufbaute, mit der man den Brand im Kellerbereich halten konnte. Dennoch sind die Wohnungen sehr stark durch Brandrauch in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Polizei schätzt den Schaden auf mehrere hunderttausend Euro. Das Mehrfamilienhaus ist nicht mehr bewohnbar und die Bewohner konnten anderweitig untergebracht werden. Durch gezielte Druckbelüftung gelang im weiteren Verlauf ein Innenangriff und somit das Löschen des Feuers in den Kellerräumen. Eine Anwohnerin musste mit einer Rauchgasvergiftung vom Rettungsdienst ins Krankenhaus transportiert werden. Zusätzlich kam es zu einem internistischen Notfall bei einem Feuerwehrmann, welcher ebenfalls in eine Klinik verbracht wurde. Löscharbeiten und das Ausräumen des Kellers konnten nur unter schwerem Atemschutz erfolgen, weshalb im Einsatzverlauf auch der Abrollbehälter Atemschutz der Feuerwehr Dieburg hinzugezogen wurde.
Atemschutzgeräteträger stellten die Feuerwehren aus Semd, Richen und Umstadt. Die Nachlöscharbeiten und die Herstellung der Einsatzbereitschaft dauerten bis in die Nacht. Die Brandursache ist vermutlich auf einen technischen Defekt zurückzuführen und wird Bestandteil polizeilicher Ermittlungen in der kommenden Woche.
Während die Feuerwehr mit den Löscharbeiten beschäftigt war, hatte auch der DRK Ortsverein Groß-Umstadt einiges zu tun. Neben Versorgung und Transport des Feuerwehrmannes wurde ein Bewohner des Hauses untersucht. Da durch den Brand sämtliche Kleidung unbrauchbar geworden ist, versorgte das DRK die Bewohner mit Ersatzkleidung aus extra für solche Fälle vorgehaltenen Notfallboxen. Außerdem konnten mit Hilfe der Delphin Apotheke in Groß-Umstadt schnell und unkompliziert dringend benötigte wichtige Medikamente für die Hausbewohner besorgt werden. Bis zum Schluss blieben die Sanitäter für die Sicherheit der Einsatzkräfte vor Ort.
Wir danken herzlich dem TV Semd für die Bewirtung in der alten Halle. Außerdem einen Dank an die Metzgerei Dambach für die kurzfristige Verpflegung.
Parallel fand ab 19 Uhr der Helferabend der Jugendfeuerwehrbetreuer aus dem Stadtgebiet Groß-Umstadt und dem Gemeindegebiet Otzberg im Feuerwehrhaus in Semd statt.